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Hofer zum 25. November: „Null Toleranz gegenüber Gewalt an Frauen – im Arbeitsleben und im Alltag von Frauen mit Behinderungen“

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen ruft die Südtiroler Gleichstellungsrätin dazu auf, zwei oft unterschätzte Formen von Gewalt sichtbar zu machen und zu bekämpfen

(Quelle: Büro der Gleichstellungsrätin)

„Gewalt an Frauen ist kein Randthema – und schon gar kein privates Problem. Gewalt im Arbeitsleben und Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen gehören zu den am meisten übersehenen Formen von Übergriffen. Beide müssen wir konsequent sichtbar machen und bekämpfen.“ Mit diesen Worten eröffnet Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin und Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ihren Appell zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Hofer und beide von ihr geleiteten Institutionen beteiligen sich an der internationalen Initiative „Orange the World“ und an der Südtiroler Kampagne „Südtirol steht auf - Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“, die Frauen stärken und gesellschaftliche Verantwortung sichtbar machen sollen.

Gewalt am Arbeitsplatz: ein reales und oft verborgenes Problem

Als Gleichstellungsrätin ist Hofer gesetzlich zuständig für Diskriminierung, Mobbing und sexuelle Belästigung im Arbeitsleben. Viele Meldungen, die ihr Büro erreichen, zeigen: Gewalt am Arbeitsplatz wird oft spät erkannt, unterschätzt oder verharmlost.

Hofer erklärt: „Frauen berichten uns von Herabwürdigungen, Ausschluss, Drohungen, sexuellen Übergriffen oder strukturellen Ungleichbehandlungen. Gewalt am Arbeitsplatz ist ein Eingriff in die Würde. Arbeitgeber:innen tragen Verantwortung: Es geht um Prävention, klare Abläufe, rasche Reaktion.“

Frauen mit Behinderungen: eines der höchsten Gewaltrisiken überhaupt

Als Vorsitzende des Monitoringausschusses lenkt Hofer die Aufmerksamkeit auf eine Gruppe, die besonders gefährdet ist: Frauen mit Behinderungen. Diese erleben laut ISTAT nahezu doppelt so häufig Gewalt wie Frauen ohne Behinderung – zu Hause, in Partnerschaften, in Einrichtungen, im sozialen Umfeld.

Sie sind häufiger abhängig von Betreuungspersonen, häufiger isoliert und haben häufig schlechteren Zugang zu Schutzangeboten.

Hofer betont: „Für Frauen mit Behinderungen ist Gewalt nicht nur eine Frage von körperlichen Übergriffen. Auch Kontrolle, Abhängigkeit, Vernachlässigung oder institutionelle Gewalt sind real. Barrierefreie Hilfsangebote und sensibilisierte Fachkräfte sind zwingend notwendig.“

Gemeinsames Ziel: sehen, handeln, Barrieren beseitigen

Hofer fordert gezielte Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen:

  • am Arbeitsplatz: klare Regeln, präventive Strukturen, geschulte Führungskräfte, Schutzverfahren;
  • für Frauen mit Behinderungen: barrierefreie Notrufsysteme, verständliche Informationen, geschultes Personal, Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Präventionsmaßnahmen in Strukturen gegen Gewalt an Menschen mit Behinderungen;
  • gesellschaftlich: konsequentes Handeln – im Sinne der Kampagne „Südtirol steht auf“.

„Als Gleichstellungsrätin und Vorsitzende des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen vertrete ich ein unumstößliches Prinzip: Nulltoleranz gegenüber Gewalt, ob am Arbeitsplatz oder in irgendeinem anderen Lebensbereich. Keine Rechtfertigung, keine Verharmlosung. Südtirol muss hinsehen, eingreifen und Barrieren abbauen.“

Kontakt
Gleichstellungsrätin & Vorsitzende des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Brigitte Hofer, info@gleichstellungsraetin-bz.org, 0471/946300

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