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Großes Interesse an Tagung zu Mobbing, Gewalt und geschlechtsspezifischer Diskriminierung am Arbeitsplatz
Rund 300 Teilnehmende, darunter Fachexpert:innen aus verschiedenen Bereichen, diskutieren über soziale und arbeitsrechtliche Themen. „Mit dieser Tagung wollten wir ein Bewusstsein für Mobbing und geschlechtsspezifische Diskriminierung schaffen, Fachkompetenzen vernetzen und sichtbar machen, dass die betroffenen Personen nicht allein sind“, betont Gleichstellungsrätin Hofer.
(Links zu Audio- und Videoaufnahmen am Textende)
Am Freitag, 14. November 2025, fand die Tagung „Mobbing, Gewalt und geschlechtsspezifische Diskriminierung am Arbeitsplatz“ statt, die von der Südtiroler Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer in Zusammenarbeit mit der Psycholog:innenkammer der Provinz Bozen, der Rechtsanwaltskammer Bozen sowie den Gewerkschaften ASGB, CGIL-AGB, SGBCISL und UIL-SGK organisiert wurde. Zur Veranstaltung kamen etwa 300 Teilnehmende, darunter Fachleute, Unternehmensvertreter:innen, Gewerkschaftsmitglieder, Mitarbeitende und Interessierte, zusammen. Die Fachtagung, moderiert von Silvia Basile und Francesca Schir, stellte eine bedeutende Gelegenheit für einen interdisziplinären Austausch zu aktuellen sozialen und arbeitsrechtlichen Themen dar.
Worte der Gleichstellungsrätin
„Mobbing und geschlechtsspezifische Diskriminierung sind keine Einzelfälle, sondern strukturelle Probleme, die viele Menschen im Berufsleben betreffen“, erklärte Gleichstellungsrätin Hofer, Initiatorin des Events. „Mit dieser Tagung wollten wir ein Bewusstsein schaffen, Fachkompetenzen vernetzen und sichtbar machen, dass die betroffenen Personen nicht allein sind. Die außergewöhnliche Resonanz von heute zeigt, dass es einen starken kollektiven Willen gibt, diese Themen ernsthaft anzugehen und gemeinsam sichere, gerechte und inklusive Arbeitsumfelder zu schaffen.“
Grußworte
Die Tagung im MEC Meeting & Event Center Alto Adige - Four Points by Sheraton in Bozen wurde mit Grußworten von Landesregierungsmitgliedern und Vertreterinnen und Vertretern der Berufskammern eröffnet. Arno Kompatscher, Landeshauptmann und Landesrat für Chancengleichheit, betonte: „Der Schutz der Würde des Menschen am Arbeitsplatz ist ein grundlegendes Prinzip unserer Gesellschaft. Als Land Südtirol setzen wir uns aktiv dafür ein, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die jeder Form von Gewalt und Diskriminierung entgegenwirken, um Arbeitsumfelder zu schaffen, die sicher und respektvoll für alle sind.“
Magdalena Amhof, Landesrätin für Europa, Arbeit und Personal, fügte hinzu: „Die Arbeitswelt muss ein Raum für berufliches und persönliches Wachstum sein, kein Raum für Übergriffe. Diese Tagung stellt einen wichtigen Schritt dar, um ein Netzwerk zwischen Institutionen, Fachleuten und sozialen Partner:innen im Kampf gegen Mobbing und Diskriminierung zu schaffen.“
Hubert Messner, Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit, unterstrich: „Im Gesundheitswesen sind die Mitarbeitenden stark belastet. Umso wichtiger ist es, sichere Arbeitsplätze zu schaffen – frei von Gewalt, Mobbing und Diskriminierung. Mit der Beratungsstelle für Krisensituationen wurde bereits ein wichtiger Schritt gesetzt, den wir weiter ausbauen werden, damit unsere Fachkräfte in einem respektvollen Umfeld arbeiten können.“
Francesca Schir, Präsidentin der Psycholog:innenkammer der Provinz Bozen, hob hervor: „Psychologische Unterstützung für die Opfer von Mobbing und Gewalt am Arbeitsplatz ist von entscheidender Bedeutung. Als Psycholog:innenkammer sind wir stolz, zu dieser Initiative beizutragen, die die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Mittelpunkt stellt.“
Karl Pfeifer, Präsident der Rechtsanwaltskammer Bozen, erklärte: „Der rechtliche Schutz von Personen, die Mobbing und Diskriminierung erfahren, ist ein unverzichtbares Recht. Arbeitsrechtliche und strafrechtliche Anwältinnen und Anwälte spielen eine entscheidende Rolle, um die Opfer auf ihrem Weg zur Wahrung ihrer Rechte zu begleiten.“
Die Stimme der Gewerkschaften
Die Generalsekretärinnen und -sekretäre der vier Gewerkschaften – Donatella Califano für SGBCISL, Cristina Masera für CGIL/AGB, Tony Tschenett für ASGB und Francesco Mongioì für UIL/SGK – traten mit einer einheitlichen Stimme auf und erklärten:
„Wir stehen an vorderster Front in der Verteidigung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und halten es für entscheidend, wachsam und proaktiv gegen jede Form von Übergriff vorzugehen. Wir fördern eine Kultur des Respekts und der Inklusion. Geschlechtsspezifische Diskriminierung, Mobbing und psychische Gewalt untergraben die Würde der Arbeit und die Gesundheit der Menschen. Nur durch eine starke, koordinierte und gemeinsame gewerkschaftliche Aktion können wir Arbeitsumfelder schaffen, die tatsächlich sicher, gerecht und respektvoll sind. Die heutige Tagung bestätigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen allen sozialen Partner:innen ist, um ein effektives und solidarisches Schutznetz zu schaffen. Die Gewerkschaften sind täglich nicht nur in der Unterstützung der Opfer aktiv, sondern auch in der Prävention, durch Kollektivverhandlungen und die Verbreitung einer Arbeitskultur, die auf Würde, Sicherheit und gegenseitigem Respekt beruht.“
Ein reichhaltiges und interdisziplinäres Programm
Die Tagung gliederte sich in zwei Abschnitte, in denen Expertinnen und Experten aus Arbeitsrecht und Psychologie sowie Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen und Unternehmen ihre Beiträge leisteten. Behandelt wurden Themen wie die zivilrechtlichen Aspekte von Mobbing, die Rolle der Arbeitgebenden bei der Prävention, psychologische Interventionen im klinisch-juristischen Bereich, Best Practices von Unternehmen sowie der Gleichstellungsaktionsplan in Südtirol.
Präsentiert wurde auch die Anlaufstelle für Krisensituationen am Arbeitsplatz und Mobbing für die Angestellten des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung durch eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des Inail Bozen und bedeutender Unternehmen aus der Region, darunter TechnoAlpin, Niederstätter AG und EssilorLuxottica.
Fortbildungspunkte und Anerkennungen
An der Tagung teilnehmende Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte (3 CFU) sowie Psychologinnen und Psychologen (ECM) erhielten Fortbildungspunkte, was den hohen Fortbildungswert der Veranstaltung unterstreicht.
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer, 0471/946003
Links zu Video- und Audioaufnahmen (Quelle: Südtiroler Landtag/GNews):
* Allgemeine Videoaufnahmen der Tagung: https://we.tl/t-c9NLTBvccE
* Statement Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer (Audio und Video): https://we.tl/t-w5SvZzi59n
* Statement LRin Magdalena Amhof (Audio und Video): https://we.tl/t-kJuCShQeKL
* Statement Francesca Schir, Präsidentin der Psycholog:innenkammer (Audio und Video): https://we.tl/t-clZZ0EsdNV
* Statement Donatella Califano, Generalsekretärin SGBCISL (Audio und Video): https://we.tl/t-xV3y6EqIFS
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