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Weltmädchentag 2025: Mädchen in Krisenzeiten stärken

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer und Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller rufen zu mehr Unterstützung, Schutz und Mitsprache für Mädchen auf

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer (re.) und Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller (Quelle: Büro der Gleichstellungsrätin)

Zum Internationalen Weltmädchentag am 11. Oktober 2025 machen Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer und Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller gemeinsam auf die besonderen Herausforderungen und Chancen von Mädchen aufmerksam.

Das diesjährige Motto der Vereinten Nationen lautet: „The girl I am, the change I lead: Girls on the frontlines of crisis“ („Das Mädchen, das ich bin, der Wandel, den ich anführe: Mädchen an vorderster Front in Krisenzeiten“).

Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin für Südtirol:

„Auch in Südtirol sehen wir, dass Mädchen und junge Frauen von Krisen besonders betroffen sind – sei es durch familiäre Belastungen, ungleiche Chancen beim Zugang zu Bildung oder durch frühe Verantwortung im Haushalt und in der Pflege. Gleichzeitig sind es oft die Mädchen, die kreative Lösungen entwickeln und in ihren Familien und Gemeinschaften tragende Rollen übernehmen. Als Gleichstellungsrätin ist mir besonders wichtig, dass Mädchen nicht nur geschützt, sondern auch in ihrer beruflichen Zukunft gestärkt werden. Noch immer spiegeln sich traditionelle Rollenbilder später in der Arbeitswelt wider: Frauen arbeiten häufiger Teilzeit, übernehmen mehr Sorgearbeit und sind in Führungspositionen unterrepräsentiert. Gerade deshalb müssen wir Mädchen ermutigen, MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu ergreifen, in denen gute Verdienstmöglichkeiten bestehen und die Zukunftschancen besonders hoch sind. In der Welt der Künstlichen Intelligenz beispielsweise arbeiten nach wie vor sehr wenige Frauen – dabei sind es genau diese Bereiche, die die Arbeitswelt von morgen prägen werden. Mein Appell lautet daher: Mädchen brauchen Zugang zu Bildung, Berufsorientierung und Praktika, die über stereotype Rollenzuschreibungen hinausgehen. Nur so können wir die gläserne Decke der Zukunft ein Stück weiter aufbrechen und echte Gleichstellung im Arbeitsleben erreichen.“

Daniela Höller, Kinder- und Jugendanwältin von Südtirol:

„Der Weltmädchentag erinnert uns daran, dass Mädchen weltweit das Recht haben, gleich behandelt zu werden. In Krisenzeiten – ob Krieg, Flucht, Armut oder persönliche Notlagen – sind Mädchen häufig besonders gefährdet. Sie sind einem erhöhten Risiko von Diskriminierung und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt. Abgesehen von den aktuellen Kriegen und bewaffneten Konflikten gibt es zahlreiche Gebiete, in denen Regierungen die Rechte von Mädchen stark einschränken oder gar entziehen. Mädchen müssen einen gleichwertigen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und psychosozialer Unterstützung haben. Ebenso wichtig ist, dass ihre Stimmen gehört und ernstgenommen werden – in Schulen, in der Familie, in der Politik, in der Gesellschaft. Mädchen sind nicht nur Zuschauerinnen, sondern Akteurinnen, die mitreden und mitgestalten wollen. Wir brauchen auch hier bei uns ein gesellschaftliches Umfeld, das ihnen diese Mitsprache ermöglicht und sie darin bestärkt, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst, aber auch für die Gemeinschaft.“

Gemeinsame Forderungen:

  • Mehr Mitsprache für Mädchen in Politik und Gesellschaft
  • Schutz vor Diskriminierung, Gewalt, Frühverheiratung und Ausbeutung, insbesondere in Krisensituationen.
  • Zugang zu Bildung, digitaler Teilhabe, Gesundheitsversorgung und Berufsorientierung, auch in schwierigen Zeiten.
  • Stärkung von Rollenmodellen, damit Mädchen sich als aktive Gestalterinnen und zukünftige Führungskräfte wahrnehmen können.

 

„Wenn wir Mädchen stärken, profitieren ganze Gesellschaften. Mädchen haben ein Recht darauf, nicht nur geschützt, sondern auch als Leaderinnen anerkannt zu werden“, so Hofer und Höller abschließend.

 

Kontakt:
Gleichstellungsrätin für Südtirol – Brigitte Hofer
E-Mail info@gleichstellungsraetin-bz.org | T 0471/946003

Kinder- und Jugendanwältin – Daniela Höller
E-Mail info@kinder-jugendanwaltschaft-bz.org | T 0471/946050

GSR/KIJA

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