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1. Mai: Für faire Chancen im Berufsleben – von Anfang an
Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer ruft zu geschlechtergerechter Personalsuche, Sicherheit und mehr Transparenz auf
Arbeit fair gestalten – von der Ausschreibung bis zum sicheren Arbeitsplatz
Zum Tag der Arbeit erinnert Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer an die Bedeutung geschlechtergerechter und transparenter Stellenausschreibungen. „Nur wer alle Menschen gezielt anspricht, kann dem Fachkräftemangel wirksam begegnen – und gleichzeitig Chancengleichheit fördern“, so Hofer. Diskriminierung zwischen Frauen und Männern ist gesetzlich verboten – sowohl nach dem italienischen Gleichstellungsgesetz (GvD 198/2006) als auch nach EU-Recht. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein verbindliches Ziel, das Arbeitgeber:innen und öffentliche Verwaltungen aktiv umsetzen müssen – nicht nur auf dem Papier, sondern in der gelebten Praxis.
„Faire Arbeit beginnt beim Zugang zum Beruf – mit transparenter Bezahlung, inklusiver Sprache und diskriminierungsfreien Bewerbungsgesprächen“, erklärt Hofer. „Fragen zur Familienplanung oder Kündigungen wegen Mutterschaft dürfen keinen Platz mehr haben.“ Die EU-Richtlinie 2023/970 verpflichtet Arbeitgeber:innen dazu, bereits in der Stellenausschreibung Gehaltsinformationen bereitzustellen. Bewerbungsgespräche müssen frei von Vorurteilen und Benachteiligungen geführt werden.
Der Schutz am Arbeitsplatz bleibt auch ein zentrales Thema: Laut INAIL wurden 2023 in Südtirol 69 Fälle von Gewalt am Arbeitsplatz gemeldet. „Wir brauchen sichere und respektvolle Arbeitsumgebungen – für alle“, betont Hofer. Betriebe sind gefordert, Präventionsarbeit zu leisten, damit Gewalt und Mobbing keinen Platz haben.
Gleichstellung braucht Vielfalt
Noch immer prägen geschlechtsspezifische Rollenbilder viele Berufswahlentscheidungen. „Ob Frau am Bau oder Mann in der Pflege – alle Berufe müssen allen offenstehen. Das sollte sich auch in den Stellenausschreibungen widerspiegeln. Dies erhöht die Bewerber:innenvielfalt und zeigt, dass ein Unternehmen Vielfalt wertschätzt und zukunftsorientiert handelt“, so Hofer.
Empfehlungen für inklusive Stellenausschreibungen im Herbst
Gemeinsam mit der Handelskammer Bozen und Eurac Research präsentiert die Gleichstellungsrätin im Oktober 2025 neue Empfehlungen für inklusive und transparente Stellenausschreibungen. „Schon kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen – rechtlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich“, so Hofer.
Der 1. Mai erinnert uns daran: Nur wer gleiche Chancen schafft, schafft Zukunft. Für alle!
GR