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25. November: „Gewalt gegen Frauen auch im beruflichen Umfeld entgegenwirken"

Gleichstellungsrätin Morandini unterstreicht, dass Gewalt an Frauen ein strukturelles Phänomen ist, das auch den Arbeitsbereich durchdringt; Information und Investition in die Prävention sind entscheidend, um Gewalt – auch im beruflichen Kontext – entgegenzuwirken. Für 16 Tage Beiträge zum Thema auf den Social-Media-Kanälen der Gleichstellungsrätin

Jedes Jahr am 25. November wird der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen begangen. Dieser wurde im Jahr 1999 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um an die Mirabal-Schwestern zu erinnern, die 1960 in der Dominikanischen Republik brutal ermordet wurden, weil sie als Widerstandskämpferinnen angesehen worden waren. Das Datum markiert zudem den Beginn der 16 Aktionstage gegen geschlechtsspezifische Gewalt, eine 1991 vom Women's Global Leadership Institute ins Leben gerufene internationale Kampagne. Während diesem Zeitraum werden auf den Social-Media-Kanälen der Gleichstellungsrätin (www.instagram.com/gleichstellungsraetin_bz und  www.facebook.com/gleichstellungsraetin.suedtirol.altoadige/) verschiedene Beiträge zum Thema veröffentlicht, darunter Definitionen, gesetzliche Bestimmungen, Inhalte aus den Beratungen der Gleichstellungsrätin, Daten und Anlaufstellen vor Ort, an die Betroffene sich wenden können.

Ziel der Initiative, die am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, endet, ist es, das Bewusstsein für Diskriminierung und Gewalt in der Arbeitswelt zu erhöhen und zu schärfen und für das Phänomen zu sensibilisieren. „Wenn wir uns mit dem Thema Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz befassen, können wir keinen Raum für Subjektivität lassen. Die Gesetzgebung in diesem Bereich ist klar und lässt keinen Interpretationsspielraum zu", unterstreicht Gleichstellungsrätin Michela Morandini. „Diese Aktionstage sind eine Gelegenheit, Informationen zu verbreiten und zu einem kulturellen Wandel aufzurufen, der Gewalt gegen Frauen – auch im beruflichen Umfeld – entgegenwirkt."

Die 16 Aktionstage gegen Gewalt an Frauen werden auch von der UNO unterstützt, und zwar mit der Kampagne UNiTE. Diese legt heuer den Schwerpunkt auf Investitionen in die Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Dabei steht die Farbe Orange in diesem Jahr erneut als Symbol für eine Zukunft frei von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und wird genutzt, um weltweit auf Initiativen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Die Formen der Gewalt gegen Frauen sind vielfältig und oft miteinander verbunden. Laut ASTAT-Daten von 2022 steht psychologische Gewalt an erster Stelle, gefolgt von physischer und ökonomischer Gewalt. „Und die Frauen in der Arbeitswelt bleiben nicht von Gewalt, Belästigungen und Diskriminierungen verschont; diese können direkt, indirekt, intersektionell oder strukturell sein“, erklärt Morandini. „Laut den europäischen EIGE-Daten von 2021 haben etwa ein Drittel der Frauen, die sexuelle Belästigung in der EU erlebt haben, diese am Arbeitsplatz erfahren. Auf nationaler Ebene haben den jüngsten ISTAT-Daten zufolge 1.404.000 Frauen im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn physische Belästigungen oder sexuelle Erpressungen am Arbeitsplatz erlebt.“

Die Gleichstellungsrätin betont, dass Gewalt am Arbeitsplatz erhebliche negative Auswirkungen auf individueller Ebene hat, die physische und psychische Gesundheit beeinträchtigt und alle Aspekte des Lebens beeinflusst, von der persönlichen Sphäre bis hin zu den beruflichen Entwicklungsperspektiven. „Es ist besorgniserregend“, so Morandini, „dass nur wenige Frauen in der Lage sind, solche Erfahrungen offen zu teilen, und noch weniger die Kraft haben, sie zu melden“.

GSR

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