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25. November: Südtiroler Monitoringausschuss gegen Gewalt an Mädchen und Frauen mit Behinderungen

Anlässlich des Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen für 16 Tage auf seinen Social Media Beiträge zum Thema publizieren, um zu informieren und zu sensibilisieren

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der 1999 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen wurde und jedes Jahr am 25. November begangen wird, ist eine Gelegenheit, um sich klar gegen Gewalt an Frauen auszusprechen.

Aus diesem Grund wird sich auch der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen an der 16-tägigen internationalen Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt beteiligen, die 1991 vom Women's Global Leadership Institute ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, ein wichtiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen mit Behinderungen zu setzen. Denn diese ist noch immer ein Tabuthema. Durch verschiedene Beiträge in den sozialen Medien des Ausschusses –https://www.instagram.com/moau.osservatorioprov/ und https://www.facebook.com/moau.osservatorioprov – soll das gesellschaftliche Bewusstsein für diese Problematik geschärft werden. Dazu werden Videos, Fotos, Texte, Zahlen und Fakten geteilt, um über Gewalt an Frauen mit Behinderungen zu informieren und für die Thematik zu sensibilisieren. Hervorgehoben wird dabei die Farbe Orange als leuchtende und optimistische Farbe, die von den Vereinten Nationen für die Kampagne UNiTE zur Unterstützung der 16 Aktionstage als Zeichen für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen ausgewählt wurde. Die Initiative legt heuer ihren Fokus auf die Bedeutung von Investitionen in Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind gemäß Artikel 6 der UN-Behindertenrechtskonvention täglich mehrfachen Diskriminierungen ausgesetzt. Laut dem European Disability Forum (Stand 2021) erfahren Frauen mit Behinderungen nicht nur häufiger Gewalt als Frauen ohne Behinderungen, sondern treffen zudem auf zusätzliche Hindernisse, wenn es darum geht, Anzeige zu erstatten, Zugang zur Justiz zu erhalten und Unterstützungsmaßnahmen und Anordnungen zum Schutz vor Missbrauch und Gewalt in Anspruch zu nehmen. Zudem zeigen die Daten der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 2014, dass 34 Prozent der Frauen mit Behinderungen oder mit gesundheitlichen Problemen körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner erlebt haben, im Vergleich zu 19 Prozent der Frauen ohne Behinderungen. Darüber hinaus haben 61 Prozent der Frauen mit gesundheitlichen Problemen oder Behinderungen in ihrem Leben sexuelle Belästigung erlebt, im Vergleich zu 54 Prozent der Frauen ohne Behinderungen.

„Mit dieser Kampagne machen wir auf ein Tabu aufmerksam – wir sprechen über Gewalt und sexuelle Gewalt an Frauen mit Behinderungen“, sagt Michela Morandini, Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses. „Gleichzeitig fordern wir dazu auf, dem erhöhten Risiko und den Hindernissen, auf die Frauen mit Behinderungen treffen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, Rechnung zu tragen und gezielte Hilfsangebote zu geben.“

Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der beim Büro der Gleichstellungsrätin des Südtiroler Landtages angesiedelt ist, findet sich in Bozen in der Cavourstraße 23/c; die Geschäftsstelle des Monitoringausschusses kann per E-Mail (info@gleichstellungsraetin-bz.org; PEC gleichstellungsraetin.consparita@pec.prov-bz.org) oder telefonisch kontaktiert werden (0471/946003).

GSR/MoAu

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