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1. Mai – Morandini: „Errungenschaften im Bereich der Arbeit feiern und über Herausforderungen nachdenken“

Zum Tag der Arbeit erinnert die Gleichstellungsrätin an die Pflicht der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu fördern, und ruft dazu auf, „eine gesunde Unternehmenskultur auf der Grundlage solider ethischer und sozialer Werte“ zu schaffen

Am 1. Mai wird der Tag der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auch bekannt als Tag der Arbeit begangen. Offiziell am 20. Juli 1889 in Paris ausgerufen, steht der Aktionstag für den Kampf um die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für bessere Arbeitsbedingungen. „Er ist eine Gelegenheit, um die Errungenschaften im Bereich der Arbeit zu feiern und gleichzeitig über die Herausforderungen nachzudenken, die noch zu bewältigen sind, wie etwa Mobbing, Straining und Gewalt am Arbeitsplatz“, unterstreicht Gleichstellungsrätin Michela Morandini.

Der Tag der Arbeit hat seine Wurzeln in einer turbulenten Zeit, die von Demonstrationen für die Rechte der Fabrikarbeiterinnen und Fabrikarbeiter während der industriellen Revolution in den Vereinigten Staten von Amerika geprägt war. Das Datum wurde als Andenken an die blutigen Vorfälle in Chicago gewählt: Während eines mehrtägigen Streiks, zu dem die amerikanischen Gewerkschaften aufgerufen hatten, um das Erreichen eines wichtigen Ziels, nämlich den achtstündigen Arbeitstag, zu feiern und sich für die Ausdehnung dieses Gesetzes auf das gesamte Territorium der USA einzusetzen, kamen bei den gewaltsamen Zusammenstößen zahlreiche Menschen ums Leben.

Im Laufe der Zeit wurden bemerkenswerte Fortschritte in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen erzielt und auch die Gesetze zum Schutz der Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich erheblich weiterentwickelt. Dennoch gibt es in der Arbeitswelt nach wie vor viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dazu gehören verschiedene Formen von Schikanen bis hin zum Mobbing.

Letzteres stellt ein wachsendes Phänomen dar. Es kann sich in verschiedenen Formen äußern, welche gewalttätige oder heimtückische Verhalten mit negativen Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemeinsam haben. Mobbing wirkt sich jedoch nicht nur auf die Einzelperson aus, sondern stellt ein Phänomen dar, welches das gesamte Unternehmen stark beeinflusst. Zu den häufigsten Folgen gehören eine Verschlechterung der Arbeitsqualität, Abwesenheiten sowie die daraus resultierenden Belastungen. Es wird geschätzt, dass die Produktivität der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters, die/der Opfer von Mobbing ist, um bis zu 70 Prozent sinken kann, was sich natürlich sowohl in Bezug auf die Kosten als auch in Sachen Motivation auf das gesamte Unternehmen auswirkt.

Aus diesen Gründen sind vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und des Unternehmens selbst unerlässlich. Gemäß Artikel 2087 des italienischen Zivilgesetzbuches ist die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber dazu verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit und der geistigen Persönlichkeit zu ergreifen. Die Arbeitgeberin/der Arbeitgeber hat die Pflicht, ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu fördern, das eine gute Führungskompetenz, ein gutes Konfliktmanagement, eine klare Festlegung der Rollen und Stellenbeschreibungen sowie eine wirksame Kommunikation umfasst. Darüber hinaus ist auch eine Politik der Nicht-Tolerierung von Aggressionen, Schikanen und Einschüchterungen erforderlich.  Weiters können auch Maßnahmen wie Schulungen bei der Prävention von Mobbing helfen.

2021 wurde beim Büro der Gleichstellungsrätin der Anti-Mobbing-Dienst eingerichtet, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern im Falle von Mobbing, Straining und Gewalt am Arbeitsplatz Informationen, Beratungen und Mediationen anbietet. Es handelt sich um einen kostenlosen Dienst, an den sich alle Bürgerinnen und Bürger wenden können.

An diesem wichtigen Tag können wir die Errungenschaften der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer feiern, uns aber gleichzeitig darauf konzentrieren, was noch zu tun ist. „Wir müssen unsere Bemühungen auf die Suche nach konkreten Lösungen konzentrieren, die eine gesunde Unternehmenskultur auf der Grundlage solider ethischer und sozialer Werte schaffen können", unterstreicht Gleichstellungsrätin Morandini.

GSR

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