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Kampagne gegen Gewalt an Menschen mit Behinderungen

Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen startet Sensibilisierungskampagne #aufaugenhöhe#allapari#oneyelevel: Gewalt an Menschen mit Behinderungen offen thematisieren, Verhaltensweisen ändern

Das Logo der Kampagne #aufaugenhöhe#allapari#oneyelevel.

„Kannst du mit deiner Behinderung eigentlich arbeiten?“, „Dass du dich nur getraut hast ein Kind zu bekommen, es könnte ja gleich schlecht sehen wie du!“, „Ach, hast du es im Rollstuhl fein, dass du beim Wandern nicht aufwärts gehen musst“: Menschen mit Behinderungen werden in ihrem Alltag mit solchen oder ähnlichen Aussagen konfrontiert. Diese Aussagen sind diskriminierend und somit auch eine Form von Gewalt. Denn Gewalt hat viele Gesichter: Sie ist nicht nur körperlich, sondern äußert sich eben auch in der verbalen Kommunikation. Das Bedenkliche dabei ist, dass diese Aussagen oft verharmlost, verschwiegen oder gar verleugnet werden, weil Gewalt an Menschen mit Behinderungen noch immer ein großes Tabu darstellt.

Um mit diesem Tabu zu brechen und auf die vielfältigen Formen von Gewalt an Menschen mit Behinderungen im Alltag aufmerksam zu machen, startet der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung auf Initiative der internen Arbeitsgruppe „Gewalt“ mit den Mitgliedern Silvia Rabanser, Marion Hartmann, Heidi Ulm und Eva Rabanser eine Sensibilisierungskampagne.

Die Kampagne läuft unter dem Motto #aufaugenhöhe#allapari#oneyelevel. Für die Kampagne wurde ein Logo entworfen, auf dem in Anlehnung an das Motto ein Auge in den Farben grün und orange und dem Logo des Monitoringausschusses als Iris zu sehen sind.

Unter dem Hashtag #aufaugenhöhe#allapari#oneyelevel werden ab 1. August bis zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November in den sozialen Netzwerken des Monitoringausschusses unter dem tag @moau.osservatorioprov zwei Mal im Monat verschiedene Beiträge geteilt. Anhand von Videos, Zeichnungen und Texten will die Arbeitsgruppe Gewaltsituationen darstellen, die zwar an reelle Ereignisse angepasst sind, aber keine einzelne Situationen widerspiegeln. Thematisiert werden Beispiele aus dem Alltag wie etwa ein Arzttermin, eine Wanderung, ein Gespräch am Arbeitsplatz, in der Schule oder mit einer Verkäuferin in einem Bekleidungsgeschäft und ähnliche.

„Mit diesen erlebten Beispielen möchten wir darauf aufmerksam machen, wie sich Alltagsgewalt äußert. Gleichzeitig sollen alle in unserer Gesellschaft dazu ermutigt werden, hinzusehen und Gewalt offen zu thematisieren, dadurch können entsprechende Verhaltensweisen und Strukturen gebrochen und verändert werden,“ erklärt Silvia Rabanser.

„Das Bewusstsein für die Gewaltsituationen an Menschen mit Behinderungen im Alltag muss unbedingt geschärft werden“, stimmt Michela Morandini, Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses, Silvia Rabanser zu. „Die Information und Aufklärung über die Gewalt an Menschen mit Behinderungen ist auch in der UN-Behindertenrechtskonvention als Verpflichtung für die Vertragsstaaten vorgesehen. Mit dieser Sensibilisierungskampagne möchten auch wir als Monitoringausschuss, der in Südtirol über die Umsetzung der UN-Konvention wacht und diese fördert, zur Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema beitragen“, so Morandini. 

AM

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