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Monitoringausschuss für Behindertenrechte - Treffen mit Landesrätin Deeg

Am Freitag, 1. April 2022 trafen die Mitglieder des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zur internen Sitzung im Südtiroler Landtag zusammen. Im Rahmen dieser Sitzung fand ein Treffen mit der Landesrätin für Familie, Senioren, Soziales und Wohnbau Waltraud Deeg statt.

LR Deeg (Mitte) und Vorsitzende Morandini (rechts) beim Treffen mit dem Monitoringausschuss (Foto: Landtag/Werth)

Anlass des Treffens war die Vorstellung der Forderungen des Monitoringausschusses zum Thema „Psychosoziale Unterstützung in Südtirol – Entspricht sie den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention?“, die in einem Bericht gesammelt und der Landesrätin zur Umsetzung vorgestellt wurden. Unter psychosozialer Unterstützung wird jede Maßnahme und Form von Unterstützung verstanden, welche zum psychischen, emotionalen und sozialen Wohlbefinden einer Person beiträgt und auf der Beziehung zwischen der betroffenen Person und ihren Unterstützer:innen aufbaut.

Bei der öffentlichen Sitzung des Monitoringausschusses, die am vergangenen 24. September stattfand, hatten Menschen mit Behinderung, Caregiver und professionelle Helfer:innen die Möglichkeit ihre Anliegen und Bedürfnisse in Bezug auf die Umsetzung einer alle Bedürfnisse berücksichtigenden psychosozialen Unterstützung vorzubringen. Ergänzt wurden diese mit den Ergebnissen einer Online-Umfrage mittels Fragebögen für Personen, die an der Sitzung nicht teilnehmen konnten. Ergebnis der beiden Bedarfserhebungen sind die folgenden Forderungen: Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der betroffenen Person und den verschiedenen Unterstützer:innen; Investition in spezialisiertes Personal, um Qualität der Dienste zu gewährleisten; Vorsehung eines Gesundheitsbudgets in Südtirol, um eine bestmögliche psychosoziale Versorgung zu gewährleisten; Mehr Angebote für die persönliche Assistenz schaffen; Grundforderung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen: Mehr Wohnmöglichkeiten vorsehen und Bedingungen für eine existenzsichernde Entlohnung und Rentenvorsorge schaffen.

„Aus den Forderungen geht klar hervor, dass betroffene Personen sich eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den häufig familiären Caregivern und den professionellen Helfer:innen wünschen. Das Ziel ist immer ein inkludiertes und selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen, so wie es die UN-Behindertenkonvention vorsieht, so die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen Michela Morandini. „Die Umsetzung der Forderungen bedingt auch eine Umorganisation der Dienste, mit erhöhter Zusammenarbeit und Einbezug der direkt betroffenen Menschen mit Behinderung, so Morandini weiter.

Landesrätin Waltraud Deeg bedankte sich für die Vorstellung der Forderungen. Auch für sie sei es ein wichtiges Anliegen, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen selbstbestimmt handeln können: „Eine bessere Vernetzung ist auch im Bereich der psychosozialen Versorgung wichtig. Denn die psychosoziale Gesundheit ist wesentlich dafür, um auch in anderen Lebensbereichen selbstbestimmt leben zu können“, betonte Landesrätin Deeg

Der Bericht mit den Forderungen wurde auf der Internetseite des Monitoringausschusses veröffentlicht und ist unter folgender Adresse auch in Leichter Sprache abrufbar: https://www.gleichstellungsraetin-bz.org/publikationen.asp.

MA

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