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Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zum Welt-Autismus-Tag 2022

Der diesjährige Welttag zur Aufklärung über Autismus richtet den Fokus auf die Beschwerden, die durch Lernbehinderungen während der Pandemie verursacht werden. „Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen haben das Recht auf eine inklusive Bildung: Die Ungleichheiten, die auch in Südtirol noch bestehen, müssen abgebaut werden“, sagt die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen Michela Morandini.

„Inklusive, hochwertige Bildung für alle“. Dieses Thema steht heuer im Mittelpunkt des Welttages zur Aufklärung über Autismus. Der Aktionstag, der seit 2008 jährlich am 2. April begangen wird, will zum Thema Autismus sensibilisieren und die Notwendigkeit unterstreichen, dass die Lebensqualität von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen verbessert werden muss, um ihnen ein erfülltes Leben und eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Zum diesjährigen Welttag organisiert die UNO eine virtuelle Veranstaltung, um darauf aufmerksam zu machen, dass die pandemiebedingten Unterbrechungen des Lernens weltweit die jahrzehntelangen Fortschritte im Zugang zu Bildung für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen rückgängig gemacht und die die Ungleichheiten in der Bildung verschärft haben. Laut UNO sind Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen mehreren Studien zufolge überproportional von Unterbrechungen der Routine und der von ihnen beanspruchten Dienste und Unterstützung betroffen.

„Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen haben ein Recht auf inklusive Bildung. Dieses Recht ist nicht nur in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert, sondern stellt auch eines der 17 Ziele der UNO- Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung dar, einem globalen Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Damit dieses Recht umgesetzt und das Entwicklungsziel der Agenda 2030 verwirklicht werden können, müssen aber die noch bestehenden Ungleichheiten abgebaut werden. Dies gilt auch für Südtirol“, erklärt die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen Michela Morandini.

Hierzulande wurde laut einer Pressaussendung des Landespresseamtes vom 28.03.2022 für den Bereich Gesundheit und Soziales zum Stand 2019 bei rund 650 Patient: innen eine Autismus-Diagnose festgestellt. Weltweit ist nach Angabe der WHO ein Kind von 160 davon betroffen.

2019 hat die Südtiroler Landesregierung ein landesweites Betreuungskonzept im Bereich Autismus verabschiedet, deren Umsetzung läuft. Kürzlich hat die Landesregierung die Finanzierung von Sozialfachkräften in den territorialen Fachteams für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen beschlossen mit dem Ziel die Vernetzung zwischen dem Land, den Sozialdiensten und dem Sanitätsbetrieb zu stärken.

„Als Südtiroler Monitoringausschuss begrüßen wir diesen Schritt, betonen aber gleichzeitig die Notwendigkeit, weiter an der Umsetzung des Konzeptes zu arbeiten. Insbesondere im Bereich Bildung muss den Betroffenen die nötige Betreuung durch Fachpersonen gewährleistet werden, damit sie ihre Fähigkeiten entwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, so die Vorsitzende Morandini.

MA

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