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3. März 2021, Welttag des Hörens – Recht auf Kommunikation und Information für Hörgeschädigte gewährleisten, Inklusion fördern

Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ruft zur Förderung der Inklusion auf. Vorsitzende Morandini: „Durch die Einführung der Maskenpflicht wurde Hörgeschädigten das Lippenlesen nahezu unmöglich gemacht. Einige Schritte zum Abbau dieser Barrieren wurden vom Land und dem Sanitätsbetrieb bereits gesetzt, es braucht aber weitere.“

Am 3. März wird jährlich der Welttag des Hörens begangen. Der Aktionstag wurde 2007 von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie Taubheit und Hörverlust verhindert und die Ohren- und Hörpflege weltweit gefördert werden können. Im Jahr 2021 steht der Welttag unter dem Motto „Hörgesundheit für alle“. Mit dem heurigen Aktionstag wird erstmals der Weltbericht über das Hören veröffentlicht, der einen weltweiten Aufruf zum Handeln gegen Hörverlust und Ohrenkrankheiten im Laufe des Lebens enthält. Zur Veröffentlichung des Berichtes wird am 3. März weltweit in den sozialen Medien ein sogenannter „Hear-athon“ veranstaltet, eine Art virtueller Marathon, der zu diesem Event führen und ihm eine kollektive Sichtbarkeit geben soll.

Weltweit leiden laut Weltgesundheitsorganisation mehr als 430 Millionen Menschen an einer Hörbeeinträchtigung, davon 34 Millionen Kinder. In Südtirol haben zum Stand 2020 ungefähr 400 bis 500 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren ein vermindertes bis gar kein Hörvermögen und rund 300 Menschen sind gehörlos.

Hörgeschädigte stoßen in ihrem Alltag häufig auf verschiedene Barrieren in der Kommunikation und im Zugang zu Informationen. Die Corona Krise hat diese Schwierigkeiten verschärft. Dies trifft auch auf Südtirol zu. Durch die Einführung der Maskenpflicht wurde Hörgeschädigten das Lippenlesen, das sie brauchen, um eine Sprecherin oder einen Sprecher optimal zu verstehen, nahezu unmöglich gemacht. Dadurch wurde ihnen die Kommunikation mit anderen Personen erheblich erschwert. Durch die Videointerpretation in Gebärdensprache der virtuellen Landesmedienkonferenzen zur Corona Pandemie wurde den Schwierigkeiten im Zugang zu Informationen teilweise entgegengewirkt, doch sind weiterhin viele Informationen noch nicht in Formaten verfügbar, die für Hörgeschädigte zugänglich sind.

Gerade in der Corona -Krise stellen die Schwierigkeiten in der Kommunikation und im Zugang zu Informationen für viele Hörgeschädigte eine große Barriere dar, die sie an einer vollen Inklusion und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hindert“, so die Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses Michela Morandini. „Einige Schritte zum Abbau dieser Barrieren wurden bereits gesetzt, wie etwa durch die Videointerpretation in Gebärdensprache der Landesmedienkonferenz oder die Bereitstellung einer entsprechenden Dienstleistung zur Nutzung der Dienste im Sanitätsbetrieb. Es müssen aber weitere Schritte folgen, um Hörgeschädigten im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention einen gleichberechtigten Zugang zu Information und Kommunikation, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen“ zu gewähren“ so Michela Morandini.

GSR

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