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Plenarsitzung - Jahresbericht 2017 der Gleichstellungsrätin

Michela Morandini stellt den Abgeordneten ihren Tätigkeitsbericht vor: Beratungsbedarf gestiegen, Vereinbarkeit Familie und Beruf und Mobbing waren die Hauptanliegen.

Zum Auftakt der heutigen Landtagssitzung hat Gleichstellungsrätin Michela Morandini den Abgeordneten ihren Jahresbericht für 2017 vorgestellt. Seit November 2014 ist das Amt der Gleichstellungsrätin beim Südtiroler Landtag angesiedelt und eine der Ombudsstellen des Landes. Seit 2017 ist das Büro der Gleichstellungsrätin auch Geschäftsstelle des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Die Gleichstellungsrätin ist Anlaufstelle für Diskriminierungen am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechtes. In den letzten Jahren ist zudem die Anzahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern, die sich aufgrund von Mobbing an die Gleichstellungsrätin gewandt haben, angestiegen.

Über das ganze Jahr verstreut hatte die Gleichstellungsrätin über 2000 Kontakte. Konkret wurden 308 Fälle bearbeitet, davon waren 30 % Informationsgespräche,  44 % Beratungen über einen längeren Zeitraum hinweg und 26 % Mediationen. Die Zahl an Mediationen zwischen Arbeitnehmerseite und Arbeitgeberseite steigt von Jahr zu Jahr an. Die Beratungsanfragen sind seit Aufnahme ihrer Tätigkeit 2014 um rund 60 % gestiegen.

Betrachtet man die Sprachzugehörigkeit gehören 51 Prozent der deutschen Muttersprache, 37 Prozent der italienischen, 6 Prozent der ladinischen und weitere 6 Prozent anderen Sprachgruppen an.

Was die Bereiche, aus denen die Klientinnen und Klienten stammen angeht, kamen 152 Arbeitnehmer/-innen (60.08 %) aus dem öffentlichen Bereich, 36 (14.22 %) aus dem Bereich Handel, 25 (9.88 %) aus dem Bereich Gastgewerbe, 10 (3.95 %) aus dem Bereich Industrie, 5 (1.98 %) aus dem Bereich Handwerk und 25 (9.88 %) haben nur angegeben, aus der Privatwirtschaft zu kommen.

„Topthema, auch 2017, mit dem sich die Klientinnen und Klienten an die Gleichstellungsrätin wenden, ist Mobbing bzw. multiple Formen von Diskriminierungen. Fast 30 % der Personen, die eine Beratung bei der Gleichstellungsrätin in Anspruch nahmen hatten dieses Anliegen. Dem folgt das Thema der Vereinbarkeit Familie und Beruf mit fast 26 Prozent. Die weiteren Themen, mit denen sich die Personen an die Gleichstellungsrätin gewandt haben waren Übergriffe und Stalking am Arbeitsplatz, Abbruch von Arbeitsverhältnissen, Veränderungen des Aufgabenprofils, Gehalt, Karriereentwicklung, Versetzungen und Zugang zu Fort- und Weiterbildungen.

Seit Jänner 2017 ist die Geschäftsstelle des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen bei der Gleichstellungsrätin angesiedelt. Der Monitoringausschuss setzt sich aus 5 Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern, einer Fachperson aus dem Bereich Chancengleichheit und Antidiskriminierung und einer Fachperson aus dem wissenschaftlichen Bereich der Inklusion zusammen. 2017 wurden sechs interne und eine öffentliche Sitzung durchgeführt. Der Monitoringausschuss hat die Hauptaufgaben die Einhaltung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen in Südtirol zu überwachen. Das Jahresthema 2017 war das Selbstbestimmte und inkludierte Leben von Menschen mit Behinderungen in Südtirol (Artikel 19 der UN-Konvention). 2017 wurden. Bei einer ersten öffentlichen Sitzung wurden die Anliegen und Bedürfnisse der direkt und indirekt Betroffenen erhoben. 2018 wird dann überprüft was konkret in Südtirol noch umgesetzt werden muss, damit Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt wohnen können. Zu diesem Thema soll auch am 26. Oktober eine Tagung in Bozen stattfinden.

Im Anschluss an den Bericht stellte sich Morandini den Fragen der Abgeordneten, die auch ihre Wertschätzung für die Arbeit der Gleichstellungsrätin bekundeten.

Der Tätigkeitsbericht kann von der Internetseite der Gleichstellungsrätin (http://www.landtag-bz.org/de/gleichstellungsraetin.asp) heruntergeladen werden.

AM

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