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Vergleichsstudie: Südtiroler Medien schenken Frauen überdurchschnittlich viel Gehör

Der Landesbeirat für das Kommunikationswesen hat TV-Sender, wo trotzdem noch vorwiegend die Männer das Sagen haben, unter die Lupe genommen und nimmt den Tag der Frau am 8. März zum Anlass für eine Kampagne betreffend die (Gleich-)Stellung der Geschlechter in der öffentlichen Wahrnehmung, Berichterstattung und den institutionellen Schlüsselpositionen.

Die Kampagne des Landesbeirats für Kommunikation

Medien bilden die Gesellschaft ab. Was wir tagtäglich in den News verfolgen, zeigt, welche Themen gerade wichtig sind, wo der sprichwörtliche Schuh drückt, worüber diskutiert wird, wem in der Diskussion besonderes Gehör geschenkt wird. In diesem Sinne startet der Landesbeirat für Kommunikation, in Ausübung seiner Funktion als Garant für Fairness und Vielfalt im Kommunikationssektor, eine Kampagne zur Gleichstellung von Frau und Mann als Referenzpersonen und Opinion Leader im öffentlichen Diskurs. Start der Kampagne ist, nicht zufällig, der Tag der Frau am 8. März.

Für die Kampagne konnte der Beirat auf die Ergebnisse der von ihm in Auftrag gegebenen Studien zum Thema zurückgreifen. Diese zeigen, dass die anvisierte Augenhöhe zwar noch nicht erreicht ist, Südtirol im italienweiten und internationalen Vergleich aber überdurchschnittlich gut dasteht.

So ergab eine Studie des „Osservatorio di Pavia“, einem auf TV-Analysen spezialisierten Instituts, folgende Zahlen: Die Häufigkeit, mit welcher lokale – deutsche sowie italienische – Privatsender Frauen zitieren oder interviewen, liegt bei 25,5%. Im restlichen Italien müssen sich die Frauen mit einer Präsenz von 20% begnügen. International liegt der Schnitt bei 24%. Frauen werden hierzulande also von TV-Redaktionen vergleichsweise oft als Gesprächspartner herangezogen.

Während die RAI von dieser ersten Studie noch ausgenommen war, nahm der Beirat deren Nachrichtenformate im Rahmen eines anlässlich der Gemeinderatswahlen 2020 durchgeführten Monitorings unter die Lupe. Das Ergebnis: Frauen kommen in institutionellen oder politischen Positionen zwar deutlich weniger oft zu Wort als Männer, die Zahlen lagen aber auch hier über dem Durchschnitt – mit einem Verhältnis von 28:72 bei der Tagesschau, 25:75 bei Trail und 20:80 beim TGR.

Die nun vom Beirat für Kommunikation lancierte Sensibilisierungskampagne vermittelt die Botschaft, dass Frauen alle Voraussetzungen besitzen, um den Männern selbstbewusst auf Augenhöhe zu begegnen: in der Welt der Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

AM

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